2005 - Lorup
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Walk of Fame - Mehr als schräge Typen…
Es war Dienstag, der 26.Juli 2005 und es war wieder einmal soweit: Nach einem langen Jahr des Wartens brachen die Ministranten Hollage mit 88 Kindern zwischen neun und 15 Jahren und ihren etwa 30 Gruppenleitern ins Sommerzeltlager auf. Nach dem Reisesegen durch Pastor Potts bestiegen alle Teilnehmer die zwei Busse, um ihre Reise zum „Walk of Fame“ nach Lorup anzutreten. Zu diesem Zeitpunkt wussten sie noch nicht genau, was sie erwarten sollte. Lediglich eine kleine Vorahnung dessen konnten sie haben, denn schließlich versprach die Anmeldung etwas von „mehr als schrägen Typen“…
Nach der Ankunft im beschaulichen Dreitausend-Seelen-Dorf Lorup richteten alle Teilnehmer natürlich zunächst ihre Zelte ein und machten sich mit den Örtlichkeiten vertraut. Duschen und Waschräume? – Da! Lagerfeuer? – Da! Banner am Mast? – Natürlich da! Und damit das auch so bleibt, mussten sich alle „Minis“ auf nächtliche Besuche einstellen. Bei einem Rödeltraining der besonderen Art bereiteten einige Überfall-erfahrene Gruppenleiter die Kinder auf heimtückische Angriffe durch die gefürchteten „Hollager Rebellen“ und andere Bösewichte vor. Dass sich dieses Training gelohnt hat, stellte sich bereits in der folgenden Nacht heraus, als ein etwa 15-köpfiger Überfalltrupp die nächtliche Ruhe im Lager unterbrach aber erfolglos blieb. Am Mittwochmorgen kam es dann zum ersten Kontakt mit einigen schrägen Typen. Da angelten doch tatsächlich zwei Kerle im Loruper Dorfteich und als wäre das noch nicht genug wünschte ihnen kein geringerer als Elvis viel Erfolg dabei. Im Mittelpunkt des Nachmittags standen die Naturwissenschaften Albert Einsteins, die bei der Planung einer Raummission helfen sollten. Am Donnerstag folgten wir den Spuren Christoph Kolumbus als wir uns in Zeltgruppen auf den Weg machten, um bei gutem Wetter das uns unbekannte Emsland zu erkunden. Dabei nächtigten wir wie einst die Entdecker unter freiem Himmel. Nach dieser anstrengenden Entdeckungsreise bedurfte es etwas Entspannung bevor am Abend bei der „Fuchsjagd“ wieder schnelle Füße und wache Augen gefragt waren. Und auch nach dem letzten Programmpunkt hieß es vor allem für die Nachtwache hellwach sein, denn am Wochenende ist immer mit „Besuch“ zu rechnen. So kam es in dieser Nacht zum überfallerischen Highlight des Lagers, als die „Hollager Rebellen“ – gut vorbereitet wie eh und je und mit Unterstützung einiger ehemaliger Lagerteilnehmer – mit 35 Leuten den Platz stürmten. Die nächtliche Herausforderung wurde jedoch von Kindern und Leitern mit Bravur gemeistert, so dass das Banner auch am nächsten Morgen noch hoch über dem Platz thronte. Motiviert vom Erfolg der Nacht gründeten wir unter dem Motto „Musikstars“ am Samstag mehrere Bands und veranstalteten einen Bandwettbewerb unter Leitung der „Ärzte“ bei dem jeder sein Können unter Beweis stellen konnte. Außer einem Plattenvertrag stand auch gleich der erste Auftritt beim alljährlichen Bärchfest in Aussicht und so konnte das regnerische Wetter der guten Stimmung nichts anhaben. Nach einem ordentlichen Grillfest wurde am Abend dann mit allen Bands kräftig gefeiert. Am Sonntag besuchte uns Pastor Potts und wir feierten gemeinsam mit ihm eine heilige Messe zum Thema Weltreligionen. Ein vorbereitetes Planspiel mit Papst und Dalai Lama musste am Nachmittag wegen des andauernden Regens leider ausfallen, doch einige Gesellschaftsspiele boten einen nicht weniger spaßigen Ersatz. Ein besonderes Highlight auf dem „Walk of Fame“ war die Teilnahme an einem Quidditch Tunier in der Zauberwelt von Harry Potter. Dabei traten unter anderem die Häuser „Gryffindor“, „Hufflepuff“, „Ravenclaw“ und „Slitheryn“ auf selbstgebauten und „gepimpten“ Besen gegeneinander an. Am Dienstag hatten die Zeltgruppen den Tag zur freien Verfügung und so wurde Fußball gespielt, gebacken, sich ausgeruht oder auch die eine oder andere Quarkmaske aufgelegt. Am Abend erlebten wir mit unserem Showmaster Thomas Gottschalk unter der Motto „Minis überraschen Minis“ eine klasse Show, bei der wir die Flugkünste mit einem Modellflugzeug bewundern durften, mit Feuerwehrschläuchen Zielschießen veranstalten und lernten, dass Fanta und Cola gemischt „Mezzo Mix“ ergeben. Als Höhepunkt des Abends erlebten wir den ersten Auftritt der „Band mit Namen“, die eine Akustik-Version ihres Debütsongs „Minis sind toll“ performte und auf Anhieb alle mitriss. Den letzten Zeltlagertag läuteten die ältesten Gruppenkinder mit einem von ihnen geplanten sportlichen Wettkampf ein, bei dem sich auch ein Leiterteam beweisen musste. Noch ohne Vorahnung auf die Erlebnisse in der folgenden Nacht, verbrachten wir ein stimmungsvolles Abschlussfest bei dem viel getanzt wurde. Früh wurde jedoch die nächtliche Ruhe von einer völlig anderen Art des Überfalls gestört: Ein heftiger Magen-Darm-Virus verbreitete sich rasend schnell im Lager, sodass noch während der Nacht über 20 Kinder und einige Leiter mit Symptomen ins Krankenhaus nach Meppen gebracht werden mussten. Für die Gruppenleiter am Platz und im Krankenhaus bedeutete diese Ausnahmesituation eine ungeheuere Anstrengung und nahezu keinen Schlaf in dieser Nacht. Bis zum Eintreffen des örtlichen Arztes und der Zuständigen von Veterinär- und Gesundheitsamt, die das Krisenmanagement ausdrücklich lobten und nichts zu beanstanden hatten, hatte sich die Situation nur wenig entspannt. Daher nahm unsere Reise zum „Walk of Fame“ am nächsten Morgen ein etwas verfrühtes Ende.
Dankeschön
Wir möchten uns bei allen Eltern für das uns entgegen gebrachte Verständnis und die Unterstützung während und nach dem Lager bedanken. Ein besonderer Dank gilt auch dem Krankenhaus Ludmillenstift in Meppen, das uns mit seinem kompetenten Team hervorragend geholfen hat die schwierige Situation zu meistern.
Wir hoffen, dass es allen Teilnehmern trotz des unglücklichen Endes gut im Zeltlager gefallen hat und hoffen auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.